Die Räuberbahn zwischen Pfullendorf und Aulendorf zeigt dir die Natur des Bodenseeraums von seiner schönsten Seite!
Eisenbahnbetriebsleiter gibt sich selbst die Ehre
Nachdem die Räuberbahn nun nicht mehr nur sonn- und feiertags sondern
auch samstags fährt, nutzte ich dieses Angebot und stieg vergangenen
Samstag in den ersten Zug um 10:32 Uhr Richtung Aulendorf ein. Passend
zum Räuberflair war dann auch das Zugmodell noch von der alten Schule
(Für alle Experten: NE 81 Fahrzeug). Zugführer an diesem Tag war der
Eisenbahnbetrieblsleiter Frank von Meißner, der die Stadt Pfullendorf
seit 2008 berät und tatkräftig dabei mitwirkt, dass die Räuberbahn nun
seit 2011 ihre Touristen erlebnisreich zwischen Aulendorf und
Pfullendorf begleitet.
Über eine Stunde durch die Natur
Insgesamt dauert die Fahrt 1:02 Stunden, in denen der Blick pausenlos
gebannt aus dem Fenster schweift und die Natur erkundet. Der erste Halt folgt in Burgweiler, von wo aus man zum
Pfrunger-Burgweiler Ried weiterziehen kann. Der Bannwaldturm ist
übrigens wieder geöffnet, doch da für mich schon der Sprung vom
Drei-Meter-Brett im Freibad zum absoluten Adrenalin-Kick wird, habe ich
auf die Begehung des fast 40 Meter hohen Turmes gerne verzichtet. Die
nächste Haltestation ist Ostrach, anschließend erreicht man den neu geschaffenen Haltepunkt Hoßkirch Königseggsee. Zwischen den Stationen musste der Zugfahrer allerdings immer
wieder anhalten und seinen Komplizen herausschicken, der die nicht
beschrankten Bahnübergänge absperrt. Auch ein Kätzchen hatte es sich
kurzerhand auf den Gleisen gemütlich gemacht, weshalb der Zug eine nicht
kalkulierte Pause einlegen musste. Insgesamt war die Konversation
zwischen Führerhaus und Reisenden sehr familiär und locker. Auf dem Weg
nach Hoßkirch eröffnet sich einem ein wunderschöner Blick auf den Königseggsee. In Altshausen wartete dann schon die nächste Sehenswürdigkeit
auf: von hier aus kann man das Schloss begutachten, bevor die Bahn
letztendlich um circa Viertel vor zwölf in Aulendorf einfuhr. Die
gesamte Fahrt über erhält man zudem Einblicke in unsere Agrikultur, denn
man fährt an einem Sammelsurium an Wiesen, Blumenwiesen, Äckern und
Bauernhöfen vorbei.
Aulendorfer Stadtpark mit beruhigender Atmosphäre
In Aulendorf habe ich mich dann spontan zu einem Spaziergang im
Stadtpark entschieden. Das hat meinem Naturtrip an diesem Tag natürlich
noch die Krone aufgesetzt. Zunächst habe ich mich auf eine Bank gesetzt
und einfach die Umgebung, die Stille und die gute Luft auf mich wirken
lassen, bevor ich weiterging. Meine nächste anvisierte Station war die
Kneippanlage, die mit Arm- und Fußbecken diente. Direkt gegen über
befindet sich außerdem eine Art Freiluft-Fitnessstudio. Auch für Kinder
besteht die Möglichkeit zu spielen auf einem großen Spielplatz. Nachdem ich
meine Beine und Arme abgekühlt und die Durchblutung angeregt hatte,
schlenderte ich weiter durch den Park, ehe meine zwei Stunden Aufenthalt
auch schon vorüber waren.
Kinder mit Süßigkeiten und Rätseln versorgt
Um
13.24 Uhr ging es wieder Richtung Pfullendorf. Dieses Mal mit einem anderen
Lokführer, da Herr von Meißner auf halber Strecke sein Fahrrad schnappte
und davon radelte. Während die Hinfahrt etwas ruhiger war, wurde der
Rückfahrt durch viele Kinder Leben eingehaucht. Die Räuberbahn bietet
sich hervorragend als Familien-Ausflugsziel an und auch viele Großeltern
waren mit ihren Enkeln unterwegs. Die Kinder wurden zudem vom
Bahnpersonal mit Süßigkeiten und Rätseln versorgt. Außerdem nahm
Eisenbahnbetriebsleiter Frank von Meißner die Heranwachsenden mit in das
Fahrerhaus und zeigte ihnen mit welchen Knüppeln, Knöpfen et cetera
er den Zug bedient. Nachdem ein Kind über die Freisprechanlage zu den
Besuchern sprach, waren dann auch mit Sicherheit alle wach bevor es
losging. Als die Sicht bei der Rückfahrt etwas weiter und der Himmel
klarer wurde, konnte man mit scharfem Auge die Alpen erblicken. Um
circa 14.30 Uhr fuhr der hupende Retro-Zug schließlich wieder im
mittelalterlichen Pfullendorf ein.
Resumée:
Einen Tag mit der Räuberbahn sollte jeder mal verbracht haben, die entspannte Atmosphäre, die alten Züge und Bahnhöfe, die beeindruckende Natur sowie der Kurort Aulendorf lassen einen automatisch dem Alltag entgleiten und machen den Kopf frei. Ob mit Freunden, Familie oder alleine kann ich diese Tour jedem nur ans Herz legen. Die Räuberbahn hat den Innovationspreis "Bodensee19" redlich verdient.
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