Nachteule-Tabitha blubbrt
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Ein Alltag ohne Lebensmittelverschwendung

Nachteule-Tabitha
18.01.2019

Vor einer Woche ging es hier bei Spätauf schon einmal darum: Lebensmittelverschwendung, ihre Folgen und was foodsharing dagegen unternimmt. Ertappt ihr euch seit diesem Bericht oder schon länger auch manchmal dabei, spät auf noch über dieses Problem zu grübeln?

Fragt ihr euch, was ihr tun könnt, um die Situation zumindest nicht noch zu verschlimmern, ohne dass ihr euch direkt bei foodsharing beteiligen müsst? Das ist ein toller Anfang! Mit den folgenden Tipps werden wir alle schneller zu Lebensmittelrettern, als wir denken.

Veränderungen lassen sich immer dort am besten umsetzen, wo unser Lebensmittelpunkt ist: zuhause. Dreh- und Angelpunkt ist im eigenen Haushalt die Speisekammer, die Küchenschränke oder der Keller, also alles, wo Lebensmittel gelagert werden. Hier gibt es nämlich einiges zu beachten. Zunächst ist es wichtig, den Unterschied zwischen empfindlichen und unempfindlichen Lebensmitteln zu verstehen, um so die maximale Haltbarkeit zu erreichen. Unempfindliche Lebensmittel sind nicht auf eine besonders kühle Lagerung angewiesen, um ihren mikrobiologisch unbedenklichen Zustand zu erhalten. Dennoch mögen sie es am liebsten etwas kühler, und in einem trockenen, dunklen Umfeld. Unempfindliche Lebensmittel sind zum Beispiel Obst, Fruchtaufstriche und Konfitüren, Brot, Gemüse und Getränke.

Empfindliche Lebensmittel hingegen sind in ihrer Genießbarkeit deutlich gefährdeter, wenn sie nicht in der erforderlichen Umgebungstemperatur aufbewahrt werden. Als empfindlich gelten zum Beispiel Milchprodukte, Eiprodukte, Speiseeis, Fleisch, Fische, Krebse und vielerlei Backwaren, die erforderliche Kühltemperatur variiert hierbei von Produkt zu Produkt und wird auf der Packung direkt neben dem Ablauf- oder Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben.

Apropos Mindesthaltbarkeitsdatum. Hier liegt in sehr vielen Fällen der Ursprung des Problems und der Grund, wieso so viele Lebensmittel im Müll landen. „Mindestens haltbar bis“ heißt übrigens nicht „tödlich ab“ lautet ein scherzhafter Spruch, der aber wiederspiegelt, wie viele Verbraucher das auf der Packung abgedruckte Datum wahrnehmen. Es muss unbedingt unterschieden werden zwischen dem Mindesthaltbarkeits- und dem Verbrauchsdatum. Bei einem abgelaufenen Verbrauchsdatum ist die Sache klar: diese Nahrungsmittel können nachteilige mikrobiologische Veränderungen erleben, die den Verzehr ungenießbar und sogar gefährlich machen. Also: weg damit!

Aber auch was das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat, wird von vielen nicht mehr konsumiert. Dabei sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum lediglich aus, bis zu welchem Datum das Produkt in jedem Fall seine mikrobiologische Zusammensetzung beibehält. Derartige Veränderungen, die nach diesem Tag eintreten, müssen nicht grundsätzlich die Genießbarkeit des Produktes beeinträchtigen. Selbst eine veränderte Farbe und Konsistenz von zum Beispiel Joghurt muss noch nicht bedeuten, dass er nicht mehr verzehrt werden darf! Und er schmeckt sogar noch gut.

Viele zweifeln an dieser Stelle und fragen sich, wie sie im Voraus erkennen können, ob ein Nahrungsmittel denn nun noch genießbar ist oder nicht. Hier kann viel über die eigenen fünf Sinne in Erfahrung gebracht werden. Zunächst gilt es, sich das Produkt einmal anzusehen. Sind Verfärbungen oder Trübungen zu sehen? Liegt bereits eine Austrocknung, Schimmelbefall oder ein sogenannter Gefrierbrand, gräuliche, braune oder weiße Flecken auf Tiefkühlkost vor? Wenn nicht, wird als nächstes die Konsistenz genauer betrachtet. Schleimbildung, eine schmierige Oberfläche, eine Verflüssigung oder Verhärtung können ebenso auf eine Ungenießbarkeit hindeuten wie Gasbildung oder Gerinnung. Ist all das unauffällig, wird spätestens ein fauler, dumpfer, gäriger oder saurer Geschmack gegen einen weiteren Verzehr sprechen. Und wenn nicht - dann kann das Produkt mit gutem Gewissen verspeist werden!

Manchmal ist es aber auch so, dass die Lebensmittel schlichtweg übrig sind und von niemandem in der Familie mehr verzehrt werden können, weil zu viel vorhanden ist. Für solche Fälle haben die foodsharing Aktivisten in Sigmaringen mittlerweile vorgesorgt: mit einem Fair-Teiler. Das ist ein Schrank, der seinen Platz in der Burgstraße 5 in Sigmaringen gefunden hat. Wenn man von der Fußgängerzone aus nach dem Theatercafé rechts abbiegt, also auf die Brücke zuläuft, von der aus das Schloss gut gesehen werden kann, befindet sich der Fair-Teiler rechts. Eine zunächst unauffällige Schranktüre in der Wand. Öffnet man sie, hat man plötzlich eine Schatzkammer an geretteten Lebensmitteln vor sich. Brot, Früchte, Salz, Gemüse – das Angebot ist immer groß. Zugreifen darf jeder. Wie im letzten Beitrag bereits erläutert, unterscheidet sich foodsharing hier grundsätzlich von der Tafel. Im Vordergrund steht nicht die Versorgung von Bedürftigen, sondern das Retten von Lebensmitteln. Und dabei kann jeder mithelfen! Auf der anderen Seite kann auch jeder etwas in den Fair-Teiler stellen, wenn er etwas übrig hat. Vergesst dabei bitte nicht die Regel: Teile nur das, was du auch selbst noch essen würdest! Und stattet dem Fair-Teiler in der Burgstraße unbedingt einen Besuch ab, es lohnt sich!

Man muss Lebensmittel allerdings auch nicht unbedingt weggeben. Oft braucht es nur ein wenig Kreativität, und schon entsteht aus einem altbekannten Produkt etwas Neues. Brot zum Beispiel ist ein wahrhaftiges Allround-Talent. Es kann nicht nur klassisch mit Aufstrich oder Belag verzehrt werden, sondern auch getrocknet in Form von Croutons mit Salat, als Semmelbrösel oder in einem Kaiserschmarren eingesetzt werden. Im Internet gibt es unzählige Rezeptideen für alternative Gerichte mit übrigen Lebensmitteln.  Eine sehr gute Methode, Übriges zu verwerten, ist auch die Räuberpfanne. Alles, was geschmacklich ansatzweise in eine Richtung geht, wird in eine Pfanne geworfen und zusammen angebraten. Dieses „Gericht“ der etwas anderen Art schmeckt so gut, dass es manche Restaurants sogar auf ihrer Speisekarte haben!

Apropos Restaurants. Auch wenn wir damit das Klischee geiziger Schwaben bedienen: Speisen, die man nicht geschafft hat mitzunehmen, ist immer eine gute Idee. Viele Restaurants stellen diese Möglichkeit zur Verfügung, oder bereiten auf Wunsch kleinere Portionen zu. Denn alles, was der Gast am Ende übrig lässt, landet zwangsläufig auf dem Müll und ist damit verschwendet.

Viele dieser Tipps gibt es noch einmal ausführlich nachzulesen auf dem foodsharing Wiki. Klickt euch rein, wenn ihr Interesse habt! Vielleicht treffen wir uns bald am Fair-Teiler – oder spätestens beim nächsten Beitrag, bei dem die Online-Redakteurin der WIS zum foodsaver wird!

Fortsetzung nächste Woche

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