Noch 120 Minuten. Ich glaube es nicht. Noch 90 Minuten. Ich werd’ wahnsinnig. Noch 30 Minuten. Ich dreh’ durch. Jetzt!
Dieser Moment, nachdem Du zwei Stunden darauf gewartet hast, dass der Akku Deiner neu gekauften und vor Dir liegenden Kamera endlich aufgeladen ist, dieser Moment ist Weihnachten, Ostern und sonst noch was auf einen Streich!
Mein Gott, wie kann man denn so emotional daneben sein, wenn es darum geht, einfach ein wenig Geduld zu üben, meint meine Frau und ignoriert meine körperlichen und seelischen Qualen. Einfach kein Verständnis. Klar habe ich wochenlang damit rumgemacht, ob ich dieses stinkteure Hightechteil kaufen soll oder kann. Tests vorwärts und rückwärts gelesen, verglichen, verworfen. Aber jetzt ist sie da, liegt vor mir … und bleibt schwarz! Weil der Akku nicht vollgeladen mitverkauft wird. Und in der Bedienungsanleitung eindeutig steht, »Akku vor Erstgebrauch unbedingt voll laden!«
Das sind zwei Stunden Seelenqual. Der Versuch, solange ein Buch zu lesen scheitert grandios. Auch »Highway to Hell« anzuhören ändert meinen Zustand nicht ins Positive. Der dritte Espresso macht’s auch nicht besser. Im Fernsehen … vergiss’es! Mann, das sind doch nur 120 Minuten habe ich mir zu Beginn des Aufladevorgangs gesagt. Aber, verdammt nochmal, eine Minute kann sooooo lang werden. 60 Sekunden. Das ist länger als 6 Einhundertmeterläufe von Usain Bolt. Das ist ›ne Dreiviertelrunde der Formel 1 in Hockenheim. Einfach zu lang. Und das 120 mal bis der Akku laut Anleitung endlich soweit ist.
Jetzt, das Kontrolllämpchen verlischt. Er ist voll. Einschieben, verriegeln, Knöpfchen drücken. Der Adrenalinschub, »Wow!« Sie läuft. Überstanden! Glücklich, aber völlig geschafft!
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Bischoff