Ein interessantes Gespräch durfte ich mit Herrn Spieß und Herrn Heudorfer vom Kirchenchor Otterswang führen. Wir haben über das Benefizkonzert, das am 15. Dezember in der Otterswanger Kirche stattfinden wird, gesprochen, wie gut der Kirchenchor aufgestellt ist, aber auch über kritische Themen wie der Wandel der Kirche geredet. Doch lest selbst!
Blubbr: Seit wann gibt es den Kirchenchor in Otterswang denn schon?
Herr Spieß: So ganz genau kann man das nicht sagen, da es leider keine Aufzeichnungen über den Ursprung des Kirchenchors gibt. Aber wir vermuten, dass es unseren Chor schon über 100 Jahre gibt.
Blubbr: Wie viele aktive Mitglieder singen im Kirchenchor?
Herr Spieß: Wir haben zur Zeit 26 aktive Sänger. Das heißt, unser Kirchenchor ist wirklich gut aufgestellt und wir sind sehr stolz darüber, denn das ist heutzutage nicht selbstverständlich. Viele der Sänger sind seit Jahrzehnten mit dabei. Viele kommen aus Otterswang oder sind mit dem Ort tief verwurzelt. Die Begeisterung ist wirklich spürbar, denn die Proben sind immer gut gefüllt und es macht wirklich Spaß, zusammen Zeit zu verbringen.
Herr Heudorfer: Das liegt aber auch daran, dass wir auch außerhalb der Chorprobe versuchen, Ausflüge gemeinsam zu unternehmen, Grillfeste zu organisieren und wenn wir Konzerte haben oder bei Ortsfesten mithelfen, dann kann man sich wirklich auf alle verlassen. Es ist eine richtige Gemeinschaft, die zusammenhält.
Blubbr: Muss man denn gut singen können, um im Chor aufgenommen zu werden?
Herr Heudorfer: Sagen wir mal so: Ein gewisses Grundtalent sollte man schon mitbringen. Aber wer dabei sein möchte, den heißen wir natürlich herzlich willkommen und wir freuen uns über neue Gesichter und neue Stimmen, die den Kirchenchor bereichern.
Blubbr: Was für Lieder werden im Kirchenchor gesungen?
Herr Spieß: Die Basis sind kirchliche Lieder, die seit über 50-100 Jahre schon gesungen werden. Dazu zählen Messen von Schubert und anderen berühmten Komponisten. Aber so langsam nähern wir uns auch moderneren, fremdsprachlichen Liedern an. Das ist aber ein Spagat, den man vollziehen muss, da nicht alle so begeistert davon sind. Ich würde sagen, wir sind da noch in der Findungsphase.
Herr Heudorfer: Das stimmt, aber ich denke, dass wir da eine ganz gute Balance schaffen werden und alle auf dem Weg mitnehmen werden. Neben den kirchlichen Liedern singen wir natürlich auch weltliche Lieder, und ich würde sagen, dass wir immer mehr den Fokus in der Zukunft darauflegen müssen.
Blubbr: Was meinen Sie damit?
Herr Heudorfer: Die Kirche ist im Wandel und im Jahr 2026 wird es zu einer großen katholischen Kirchenreform kommen. Was das genau für uns bedeutet und was auf uns zukommen wird, das wissen wir noch nicht. Ob es noch so viele Gottesdienste in unserem Ort geben wird, bei denen wir singen werden, ist fraglich. Die Gottesdienste werden vermutlich immer weniger werden, da lohnt es sich offen für Neues und vielschichtig aufgestellt und vor allem vorbereitet zu sein. Das heißt, für uns als Kirchenchor den Fokus zu verschieben und die Augen nicht vor dem Wandel zu verschließen.
Blubbr: Wie oft treten Sie mit dem Kirchenchor auf?
Herr Heudorfer: Wir haben so 8-10 Auftritte mit dem Kirchenchor im Jahr.
Blubbr: Wann findet denn der nächste Auftritt des Kirchenchors statt?
Herr Heudorfer: Oh ganz bald schon! Denn auch in diesem Jahr werden wir wieder ein Benefizkonzert in der Otterswanger Kirche aufführen. Das findet am 15. Dezember um 19 Uhr in der Otterswanger Kirche statt. Da hoffen wir natürlich, dass viele Zuhörer dabei sein werden und viele Spenden zusammenkommen, denn der gesamte Erlös geht einerseits zur Hälfte an die Pfullendorfer Tafel und zur Hälfte an das Werkstättle. Uns liegt dieser Auftritt wirklich sehr am Herzen und wir proben schon fleißig für dafür.
Herr Spieß: Das Benefizkonzert ist wirklich etwas Besonderes. Das Konzert findet zusammen mit zwei Bläsergruppen vom Musikverein Otterswang statt. Eine schöne Abwechslung wird geboten, das kann ich schon jetzt versprechen. Nach dem Konzert findet noch ein Stehempfang in der Kirche statt und das ist immer ein schöner Anlass, um sich auszutauschen. Also wer Zeit und Lust hat – jeder ist herzlich willkommen und nicht vergessen, dieses Konzert ist für einen guten Zweck!
Blubbr: Ganz lieben Dank für das nette Gespräch!
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Britta