Abitur in Zeiten von Corona – Ein etwas anderer Abiturjahrgang

01.06.2021
Abitur in Zeiten von Corona – Ein etwas anderer Abiturjahrgang

Die alljährlichen Abiturprüfungen finden trotz angehender Corona-Pandemie auch in diesem Schuljahr statt – und so sind auch wir Schüler des Gymnasium Gammertingens zu den Prüfungen angetreten. Nun sind seit diesem Donnerstag die gesamten Haupttermine des Abiturjahrganges 2021 in Baden-Württemberg abgeschlossen und wir blicken einmal gemeinsam auf die vergangenen Wochen und Monate zurück.

Abiturvorbereitung

 

Die Abiturprüfungen und so auch die Vorbereitung laufen nun zum zweiten Mal unter Pandemie-Bedingungen. Für uns Schüler des Gymnasium Gammertingens hieß das, dass wir uns hauptsächlich im Home-Schooling mit den fünfstündigen Fächern, also den Fächern in denen wir eine schriftliche Abiturprüfung schreiben, beschäftigten und uns in Form von Video-Konferenzen mit dem jeweiligen Fachlehrer/in mit den Schwerpunktthemen auseinandersetzten. Dies ermöglichte uns trotz Distanzunterricht einen guten Überblick über die wichtigsten Themen des Abiturs und gab uns einigermaßen genug Zeit sich auf die schriftlichen Abiturprüfungen zu konzentrieren. Neben den Videokonferenzen mit den jeweiligen Fachlehrern, lässt es sich natürlich auch anbieten, die Vorbereitungsbücher vom Stark-Verlag mit Online-Funktion oder auch die Finale Bücher von Westermann zu verwenden, so haben auch ich und andere Klassenkameraden uns beispielsweise vorbereitet.

 

Zugeständnisse für Schüler und Schülerinnen im Hinblick auf die Abschlussprüfungen

 

Nach einigen Diskussionen in Bezug auf die Abschlussprüfungen, haben sich die Minister und Ministerinnen der KMK (Kultusministerkonferenz) dazu geeinigt in diesem Jahr die Abiturprüfungen stattfinden zu lassen, wenn auch in abgewandelter Form zu anderen Jahrgängen.

Einige Änderungen, beziehungsweise Anpassungen beinhalteten einerseits eine Verschiebung der Haupttermine um vier Wochen, um mehr Zeit für die Vorbereitung gewinnen zu können, zusätzliche 30 Minuten an Zeit in den Prüfungen, andererseits konnten die Schülerinnen und Schüler sich auch eigenständig dazu entscheiden, ob sie lieber den Nachtermin wahrnehmen, um nochmal mehr Vorbereitungszeit gewinnen zu können. Letzteres hat jedoch nach meiner Erfahrung kaum jemand wahrgenommen, außer man ist erkrankt oder hat sich allgemein nicht im Stande gefühlt die Prüfung anzutreten. Zusätzlich zu den bereits angeführten Zugeständnissen wurde den jeweiligen Fachlehrern der schriftlichen Abiturfächer eine Vorwahl für die gestellten Aufgaben zugesprochen. So soll vermeiden werden, dass die Schüler Aufgaben vorgelegt bekommen, auf die sie sich aufgrund der Unterrichtseinschränkungen nicht vorbereiten konnten.

 

Ablauf der Abiturprüfung

 

Bereits vor dem Antreten der Abiturprüfungen hatten wir Schüler die Wahl zwischen Testen und Testverweigern. Wer sich vor den Prüfungen nicht testen lassen wollte, der musste in einen anderen Raum, getrennt von den getesteten Schülern die Prüfung antreten. Finden sich die Schüler nun in ihren jeweiligen zugeteilten Räumen wieder, so ist ihr Platz mit Schülernummer und Namen gekennzeichnet.

Unabhängig davon besteht in allen Prüfungsräumen ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Prüflingen und Maskenpflicht. Die medizinische Maske darf nur zum Essen und Trinken abgesetzt werden. Zudem wurden aber auch "Tragepausen" im Freien oder im äußersten Notfall ermöglicht. Der Prüfungsraum war im Regelfall bereits 15 Minuten vor Prüfungsbeginn zum Eintreten geöffnet. In dieser Zeit wurden wir auch über die wichtigsten Formalien aufgeklärt – hierzu gehörte auch beispielsweise die allbekannte Frage, ob man sich zum Antreten der Prüfung bereit fühle.

Sind erstmal alle Formalien geklärt, wünschten einem die Lehrer, insbesondere der jeweilige Fachlehrer oder Fachlehrerin gutes Gelingen, in unserem Fall in Geschichte und Englisch mit einem kleinen Geschenk und dann ging es auch schon los. Bei uns fingen beispielsweise alle Prüfungen um Punkt 9:00 Uhr an und dauerten je nach Prüfungsfach fünf bis sechs Stunden. Das klingt zwar sehr lang, jedoch kann ich aus Erfahrung sagen, dass dies insbesondere für Fächer wie beispielsweise Geschichte, auch trotz den angehängten 30 Minuten mit der Zeit eng werden kann. Während der Prüfung sind natürlich auch Klopausen gestattet. In diesem Fall wurde man von einer Gangaufsicht begleitet.

Ist die Prüfungszeit abgelaufen, so schauen nochmal alle Schüller, ob die Bögen durchnummeriert sind und mit dem Namen verweist sind. Ist dies der Fall kann man seine Prüfung abgeben.

Allgemein kann gesagt werden, dass es ganz normal ist vor allem vor der ersten Abiturprüfung nervös zu sein. Am Ende stellt sich dann doch heraus, das die Abiturprüfung eigentlich vom Ablauf her einer ganz herkömmlichen Klausur gleicht – also alles halb so schlimm.

 

Fazit

 

Abschließend kann retroperspektiv gesagt werden, dass es bedingt durch die Corona-Pandemie ein turbulentes Jahr mit vielen Ungewissheiten war, beziehungsweise noch ist, da die Abiturienten und Abiturientinnen in Baden-Württemberg, so auch ich, noch ihre Mündlichen Prüfungen absolvieren müssen. Nichtsdestotrotz muss angeführt werden, dass das Lehrerkollegium und die Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Gammertingens auch diese Herausforderung bestmöglich angegangen sind – und so kann auch der Jahrgang 2021, auch in einer anderen Form gekoppelt mit Einschränkungen, einen Schulabschluss absolvieren. Von einem Corona –Bonus kann dadurch nicht die Rede sein, da dies den ohnehin schon bestehenden stigmatisierenden „Corona-Stempel“ forcieren würde und die harte Arbeit der Lehrer und Schüler diskreditieren würde. Zwar gab es wie oben schon angeführt einige Zugeständnisse des Kultusministeriums angesichts der Gestaltung der Abiturprüfungen, doch müssen diese Zugeständnisse auch immer im Zusammenhang mit den Bedingungen und Herausforderungen gesehen werden. Als letzter Punkt würde ich gerne als Verfasser des Berichtes anführen, dass meine Erfahrungen natürlich nicht für alle Erfahrungen der Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 2021 sprechen, sondern individuell betrachtet werden müssen. Alles in allem wünsch ich allen angehenden Abiturientinnen und Abiturienten Alles Gute für ihre in der Zukunft anstehenden Prüfungen – Ihr schafft das!

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