Ort der Ruhe: Stift Inzigkofen

08.03.2017

Wer den Fürstlichen Park in Inzigkofen zum ersten Mal besucht, der wird überrascht sein, wie groß das Gelände ist und was es dort alles zu sehen gibt. Zumindest erging es mir so, als ich mein Auto auf dem Parkplatz abgestellt habe. Allen voran das Inzigkofener Stift, das auf eine interessante Geschichte zurückblickt.

Zum ersten Mal wurde das Stift 1356 erwähnt, als zwei bürgerliche Schwestern einer Sigmaringer Familie es als Beginenstift gründeten. Nur als kurze Episode ist die Zeit des Stiftes als Dritter Orden der Franziskaner zu nennen, denn schon 1394 wurde eine strenge Ordensregel angestrebt und die Ordensschwestern schlossen sich den Augustinern an und nannten sich fortan Augustiner-Chorfrauen. Ein Jahr später wurde das Stift zu einer eigenen Pfarrei mit dem Ort Laiz.

Durch zahlreiche Schenkungen - Mitgift für Novizinnen, aber auch durch Eintritt adliger Frauen - erlangte das Frauenkloster wirtschaftlichen Aufschwung, konnte auch durch mystisch bestimmte Frömmigkeit hohes Ansehen im ganzen Reich erringen. Die Vogteirechte lagen zunächst bei den Herren von Reischach, dann im 15. Jahrhundert bei den Werdenbergern, wenige Jahre bei den Fürstenbergern und gingen schließlich 1540 ganz zu den Hohenzollern über. Strenge Regeln hielten das Kloster zusammen, so waren die Aufgaben streng geteilt. Befassten sich die Chorfrauen mit dem spirituellen Dingen, so hatten die Laienschwestern sich mit hauswirtschaftlichen Aufgaben zu befassen. Die Pröbstin wurde frei gewählt und übernahm diese Rolle jeweils auf Lebenszeit.

1803 wurde das Kloster aufgehoben, der gesamte Besitz ging an Hohenzollern-Sigmaringen. Zahlreiche bauliche Veränderungen prägen noch heute den ehemaligen Klosterkomplex, das Kloster-Amtshaus wurde zu einem Landschlösschen umgebaut und diente den Hohenzollern als Sommerresidenz, an dem sich ein Landschaftsgarten anschloss.

Seit 2002, als die Gemeinde Inzigkofen die gesamte Anlage von den Hohenzollern kaufte, dient das ehemalige Stift als Volkshochschulheim und ist Ausgangspunkt für viele interessante Sehenswürdigkeiten wie dem Amalienfelsen, der Teufelsbrücke, den Klostergarten etc., die ich in separaten Blogbeiträgen beschrieben habe. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, egal ob man einen Volkshochschulkurs besuchen oder einfach nur durch die Anlage schlendern will. Denn das Schöne ist, obwohl der Park viele Spaziergänger anlockt, hat man trotzdem das Gefühl, alleine oder zumindest fast alleine zu sein. Besser kann es doch nicht sein, oder?

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