09.03.2017
Eigentlich hatte ich ja überhaupt keine Lust mehr und wollte schon zum Auto gehen, als ich an dem Schild mit den Öffnungszeiten des Klostermuseums vorbeigegangenen bin.
Darauf stand, dass an diesem Sonntag das Museum zum letzten Mal bis April geöffnet hat. Und da war meine Entscheidung gefallen, denn ein halbes Jahr wollte ich nicht warten und so habe ich meinen Autoschlüssel wieder weggepackt und bin ins Museum gegangen.
Ich glaube, dass das Ehepaar, das beim Eintritt auf Besucher wartete, noch nie so froh gewesen ist, einen Menschen zu sehen. So kam es mir auf jeden Fall vor, denn sie meinten, dass ich an diesem Tag die erste Besucherin sei. Das liegt aber nicht am Museum, sondern an der Tatsache, dass es an diesem letzten Oktoberwochenende wirklich geschüttet hat und die meisten wahrscheinlich lieber zuhause geblieben sind, als den letzten Öffnungstag zu nutzen. Wie auch immer. Das Inzigkofer Klostermuseum, das sich im Erdgeschoss des spätgotischen Mesnerhauses befindet, hat an jedem 1. und 3. Sonntag im Monat von April bis Oktober die Pforten für interessierte Besucher geöffnet. Und wer sich einmal näher mit der Geschichte des ehemaligen Augustinerchorfrauenstifts beschäftigen möchte, der ist hier genau richtig. Je nach Zeit und Ansturm werden die Besucher ausführlich über die einzelnen ausgestellten Exponate unterrichtet. Da ich alleine dort gewesen bin, hatte ich eine private Führung durch die Räumlichkeiten. Und zu sehen und zu erzählen gibt es wirklich einiges.
Eine Besonderheit dieser Ausstellung ist die verzierte Eisentür, die aus
dem 17. Jahrhundert stammt und zur früheren klösterlichen Schatzkammer
führte. Als ich den großen Schlüssel in die Hand gedrückt bekommen habe,
wusste ich zunächst nicht, wohin damit. Denn ein Schlüsselloch war
nicht zu sehen.
Dieses findet man erst auf den zweiten Blick und wer sich selber einmal auf die Suche begeben möchte, dem sei nur soviel verraten: Ein Blick auf eins der Schafe lohnt sich.
Besonders stolz war die Museumsführerin auf die lebensgroße Muttergottes im Brokatgewand und mit einer Textilkrone
geschmückt, die aus dem 18. Jahrhundert stammt. Und es gibt
noch viel mehr zu sehen, aber das soll jeder selbst rausfinden.
Übrigens, damit sich so ein Museum halten kann, sind nicht
nur Spenden notwendig, erst durch Schenkungen oder Leihgaben
von Privatpersonen bzw. kirchlichen Einrichtungen kann dieses
Museum überhaupt bestehen bleiben.
Öffnungszeiten:
Von April bis Oktober an jedem
1. und 3. Sontag von 14- 17 Uhr
Der Eintritt ist kostenlos.
Gruppenführungen müssen vorher angemeldet werden.
Telefon 07571/73 98 0
Email: nfvhs-hmd
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Trotzdem ist der Eintritt kostenlos, wobei man sich natürlich über eine kleine Spende freut. Wer sich eine ausführlichere Führung durch das Museum wünscht, der kann sich im Volkshochschulheim informieren und einen Termin vereinbaren. Bei meiner Museumsführerin, die diesen Job ehrenamtlich ausführt, spürte man direkt, mit welchem Herzblut sie bei der Sache war. Sie hat sich auf jeden Fall über meinen Besuch gefreut und ich war froh, dass ich meine Trägheit überwunden hatte und doch noch ins Museum gestiefelt bin.
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