Der Waldlehrpfad ...
Der Waldlehrpfad ...

... in Gammertingen! 

Waldlehrpfad in Gammertingen

11.10.2022

Blätterpressen kennt ihr bestimmt auch noch aus eurer Schulzeit. Mir ist es vor Kurzem wieder ins Gedächtnis gekommen, als wir bei meinen Eltern ein dickes Buch aus dem Bücherregal gezogen haben und dabei getrocknete Blätterreste herausgerieselt kamen. Es scheint fast so, dass wir als Kinder unzählige Blätter gesammelt und diese zum Trocknen in die Bücher gelegt haben müssen.

Blöd nur, wenn man sie dann vergisst und sie erst nach knapp zwanzig Jahren wieder zum Vorschein kommen. Spricht weder für uns, noch für das Buch, das als Presse herhalten musste. Wie ich auf das Thema Blätterpressen komme, fragt ihr bestimmt? Ich finde den Herbst mit seiner bunten Farbenpracht einfach herrlich und es gibt nichts Schöneres, als in dieser Jahreszeit durch den Wald zu laufen und die Natur, die Luft und die Farben aufzusaugen und zu genießen.

Während man als Kind jedes Blatt schön fand und zum Pressen mit nach Hause genommen hat, nimmt man die Blätter und den Wald heute ganz anders wahr. Das liegt vielleicht daran, dass wir in der Grundschule eine tolle Lehrerin hatten, die viel Wert daraufgelegt hat, dass wir jeden Baum und jedes Blatt bestimmen konnten. Damals war das gar kein Problem, heute dagegen fällt es mir schon schwerer. Die gängigen Baumarten kennt man natürlich noch wie Linde, Ahorn oder Buche. Auch einen Kastanienbaum würde ich noch von einer Esche unterscheiden können, aber dann hört es leider auch schon auf. Das hängt entweder mit meiner Vergesslichkeit oder mit der Tatsache zusammen, dass ich mich in den letzten Jahren nur selten mit Baumarten und ihren Blättern beschäftigt habe. Dabei habe ich ein tolles Blumen- und Baumbestimmungsbuch von meinen Schwiegereltern geschenkt bekommen, das aber meist immer im Regal steht, wenn ich vor einem mir unbekannten Baum, Strauch oder einer Blume stehe. Natürlich kann man dann Handybilder machen und diese dann mit Hilfe des Buches daheim bestimmen, aber das ist irgendwie nicht das Gleiche.

Natürlich ist das sehr schade, denn das Blätterbestimmen gehört auch ein wenig zur Allgemeinbildung dazu, aber vielleicht schaffe ich es ja, mir diese Fähigkeit wieder ins Gedächtnis zu rufen. Da hilft natürlich so ein Waldlehrpfad, den es in Gammertingen gibt, toll weiter. Seid ihr schon mal dort gewesen? Ich habe ihn durch Zufall entdeckt, als ich eigentlich den Trimm-Dich-Pfad gesucht habe, der genau im gleichen Waldgebiet liegt. Doch statt die Geräte auszuprobieren, fand ich die Schilder viel interessanter.

Zu übersehen ist der Waldlehrpfad nicht, denn an manchen Bäumen hängen große, weiße Schilder, die einem schon von Weitem direkt ins Auge stechen. Darauf zu lesen gibt es tolle Natur-Weisheiten, Hinweise zu verschiedenen Baumarten und die Bedeutung des Waldes für den Menschen, denn was wäre der Mensch ohne „Frische Waldluft“, wie es auf einem der Schilder so schön heißt? Natürlich nichts! Und ich finde, dass es nicht schaden kann, wenn man sich diese Weisheiten vor allem im heimatlichen Wald immer mal wieder ins Gedächtnis ruft. Auch wenn man die Schilder nicht mehr alle so gut lesen kann, so haben sie dazu geführt, dass ich stehen geblieben bin, den Text durchgelesen habe, ich mir die Bäume und die Blätter genauer angeschaut und mir ausgiebig Zeit genommen habe. Zeit, die man sich sonst nicht nimmt, da gerade heutzutage alles höher, schneller und weiter gehen muss. Da kann diese Auszeit nicht schaden. Wenn ihr also einen Tipp braucht, wo man einen schönen Waldspaziergang machen kann, dann kann ich euch diesen Waldlehrpfad empfehlen. Und vielleicht findet ihr gerade in diesen Herbsttagen wunderschöne Blätter, die sich zum Pressen lohnen.

Mein Tipp: Merkt Euch gut, in welchen Büchern ihr sie steckt, denn man hat es schneller vergessen als man denkt und wenn ihr sie nach zwanzig Jahren wiederfindet, sind sie nicht mehr zu gebrauchen…

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Britta

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